Schmierblutung - Wenn die Periode ausbleibt
von Julia Gerbeth
Hast du anstelle deiner üblichen Menstruation eine Schmierblutung festgestellt? Dafür kann es zahlreiche Gründe geben. Hier erhältst du alle relevanten Informationen rund um den bräunlichen Ausfluss.
Schmierblutungen können zu verschiedenen Zeitpunkten innerhalb deines Zyklus vorkommen - und weisen unterschiedliche Auslöser auf. In den meisten Fällen sind diese Blutungen zwischen den Perioden unbedenklich. Hier erfährst du im Detail, was es bedeutet, wenn du anstelle der erwarteten Periode eine Schmierblutung feststellst und ob dies möglicherweise ein Indiz für eine bestehende Schwangerschaft sein könnte.
Was versteht man unter einer Schmierblutung?
Die Bezeichnungen Zwischenblutung und Schmierblutung werden oft synonym verwendet. Dabei fungiert der Begriff Zwischenblutung - gelegentlich auch als Zusatzblutung bezeichnet - als übergeordneter Begriff für sämtliche Blutungen, die außerhalb der regulären Menstruationsblutung auftreten. Eine Schmierblutung bezieht sich demgegenüber ausschließlich auf das äußere Erscheinungsbild der Blutung. Im Allgemeinen ist die Beschaffenheit leicht schleimig und das Blut von bräunlicher Farbe. Schmierblutungen sind somit relativ einfach als solche zu identifizieren, da die normale Menstruationsblutung üblicherweise dunkelrot ist und von kleineren Fragmenten der Gebärmutterschleimhaut begleitet wird.
Schmierblutung anstelle der Periode: Besteht eine Schwangerschaft?
Eine Schmierblutung anstelle der erwarteten Menstruation kann ein Hinweis auf eine erfolgreiche Konzeption sein. Wenn sich die befruchtete Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut einbettet, kann es zu einer Verletzung und Abtragung der Schleimhaut kommen, was sich in Form einer leichten Blutung manifestiert. Jedoch findet die Einnistungsblutung häufig schon kurz nach den fruchtbaren Tagen statt. Aber auch im späteren Verlauf des Zyklus und während der frühen Phase der Schwangerschaft treten bei vielen Frauen gehäuft Schmierblutungen auf, die du vorsorglich immer von einem Gynäkologen oder einer Gynäkologin untersuchen lassen solltest. Eine Schwangerschaft stellt allerdings lediglich eine mögliche Ursache für den bräunlichen Ausfluss dar.
Lesetipp: Bräunliche Schmierblutung während der Schwangerschaft: Was könnte das bedeuten?
Welche Faktoren können Schmierblutungen verursachen?
Schmierblutungen entstehen oft infolge von Hormonschwankungen - beispielsweise durch hormonelle Kontrazeption, eine mögliche Schwangerschaft, die Adoleszenz oder die Menopause. Im Folgenden sind einige Gründe für eine Schmierblutung anstelle der Regel aufgeführt:
Hormonelle Verhütungsmethoden: Die Verwendung von hormonellen Verhütungsmitteln, wie beispielsweise der Pille, Hormonspiralen oder Hormonpflastern, kann Schmierblutungen auslösen, insbesondere zu Beginn der Anwendung oder bei einem Wechsel der Methode.
Schwangerschaft: Neben der Einnistungsblutung können auch andere hormonelle Veränderungen während der Frühschwangerschaft Schmierblutungen verursachen. Diese Art von Blutung manifestiert sich häufig in den ersten Schwangerschaftswochen.
Ovulationsblutung: Während des Eisprungs kann es zu geringfügigen Blutungen kommen, die oft als Schmierblutungen wahrgenommen werden.
Polypen oder Myome: Benigne Wucherungen in der Gebärmutter oder am Gebärmutterhals können Schmierblutungen hervorrufen.
Infektionen: Infektionen der Gebärmutter oder der Vagina, wie beispielsweise bakterielle Infektionen oder sexuell übertragbare Erkrankungen, können zu Schmierblutungen führen.
Endometriose: Diese Erkrankung, bei der sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter ansiedelt, kann ebenfalls Zwischenblutungen verursachen.
Stress: Erheblicher physischer oder psychischer Stress kann den Hormonhaushalt beeinträchtigen und Schmierblutungen auslösen.
Medikamente: Gewisse Arzneimittel, insbesondere solche, die Hormone beinhalten oder den Hormonhaushalt beeinflussen, können Zwischenblutungen begünstigen.
Erkrankungen: Ernsthaftere Erkrankungen wie Zervixkarzinom oder andere gynäkologische Krebserkrankungen können ebenfalls Schmierblutungen verursachen und sollten medizinisch abgeklärt werden.
Wann ist es ratsam, bräunlichen Ausfluss medizinisch untersuchen zu lassen?
Bräunlicher Ausfluss ist in der Regel unbedenklich, es gibt jedoch Situationen, in denen du unbedingt einen Arzt oder eine Ärztin konsultieren solltest. Anhaltende oder ausgeprägte Schmierblutungen, die länger als einige Tage andauern oder sehr stark sind, sollten ärztlich evaluiert werden. Ebenso sind begleitende Symptome wie heftige Bauchschmerzen, Krämpfe oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr ein Grund, ärztlichen Rat zu suchen. Ein anomaler oder unangenehmer Geruch des Ausflusses kann auf eine Infektion hindeuten, die einer Behandlung bedarf. Wenn Schmierblutungen regelmäßig außerhalb deines üblichen Menstruationszyklus auftreten, könnte dies auf hormonelle Dysbalancen oder andere gesundheitliche Probleme hindeuten.
Bei Verdacht auf eine Schwangerschaft, insbesondere bei zusätzlichen Symptomen wie Nausea, Spannungsgefühl in den Brüsten oder Erschöpfung, solltest du einen Schwangerschaftstest sowie eine Blutuntersuchung in deiner gynäkologischen Praxis durchführen lassen. Solltest du dich bereits in der Menopause befinden und plötzlich wieder Blutungen bemerken, ist dies ebenfalls ein Fall für eine ärztliche Untersuchung. Da Schmierblutungen vielfältige Ursachen haben können, ist es entscheidend, auf die Signale deines Körpers zu achten und bei Auffälligkeiten oder Beschwerden medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Quellen:
Bunce, Heine: Vaginale Blutungen während der frühen Schwangerschaft, MSD Manuals, zuletzt aufgerufen am 14.08.2024.
Familienplanung.de: Beschwerden in der Schwangerschaft: Blutungen und Zwischenblutungen, zuletzt aufgerufen am 14.08.2024.
Netdoktor.de: Schmierblutung, zuletzt aufgerufen am 14.08.2024.
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