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Abflussrohr adäquat montieren

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Abwasserrohre selber installieren:
Wissen, wie's geht - So klappt's!

Standardisierte, moderne Stecksysteme für Abwasserrohre ermöglichen es, die Rohre in Eigenregie zu verlegen. Allerdings sollten Sie sich unbedingt im Vorfeld mit einigen praktischen Grundregeln vertraut machen. Dazu gehört: Zwei Bögen sind besser als einer. Hier erfahren Sie, worauf Sie beim Verlegen von Abwasserrohren achten müssen und welche Rohre Sie für die jeweilige Anwendung benötigen.

Welche Abwasserrohre für Bad, Toilette und Küche?

DN, Diameter Nominal, ist die Maßeinheit für den Innendurchmesser eines Rohres, also die sogenannte Nennweite. Im privaten Wohnungs- und Hausbau kommen in der Regel folgende Stärken zum Einsatz:

ToilettenDN = 100 mm
BadewanneDN = 50-75 mm
DuscheDN = 50-75 mm
WaschbeckenDN = 40-50 mm
WaschmaschineDN = 40-50 mm
GeschirrspülerDN = 40-50 mm

Abwasserrohre für das Haus werden hauptsächlich aus grauem Polypropylen hergestellt. Die Kennung HT besagt: Sie halten hohen Temperaturen stand, sind schwer entflammbar und widerstandsfähig gegenüber aggressiven Substanzen wie Reinigungsmitteln. Da die Rohre genormt sind, passen auch Rohre verschiedener Hersteller zusammen - mit der gleichen DN-Größe. Zuläufe münden stets in ein größeres Sammelrohr. Um unterschiedliche Innendurchmesser miteinander kompatibel zu machen, gibt es sogenannte Reduzierstücke.

Was Sie alles brauchen:

  • Gerade Rohrstücke, erhältlich in Längen von 25 bis 200 cm
  • Bögen/ Knie, erhältlich in Winkeln von 15 bis 90 Grad
  • Abzweigstücke (Einfachabzweig, Eckabzweig, Dreifachabzweig)
  • Reduzierstücke zur Verbindung von unterschiedlichen Rohrdicken
  • Feinnarbige Säge und Feile für den Rohrzuschnitt
  • Gleitpaste für die Rohrdichtungen
  • Muffen und Nippel als Rohrverbinder
  • Schellen zur Befestigung der Rohre an der Wand.

Tipp: Wählen Sie Schellen mit Gummiring. Dieser dämpft effektiv störende Ablaufgeräusche.

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Essentielle Regeln für dichte Abwasserrohrleitungen

  1. Platz für Wärmeausdehnung des Materials einplanen: Stecken Sie die Rohrteile daher nur zur Markierung bis zum Anschlag (gerades Rohr - Knie) ineinander. Markieren Sie die Übergangsstelle mit einem Stift und ziehen Sie das Rohr dann um mindestens einen Zentimeter weiter heraus. Das ist die korrekte Schnitt-, bzw. Sägekante. PP-Rohre sind formstabil.
  2. Erzeugen Sie saubere Rohrkanten mit einer feinzahnigen Eisensäge, entgraten Sie das Rohr innenseitig von möglichen Polypropylen-Borsten, feilen Sie Unebenheiten an den Rohrkanten ab. Denn an PP-Fasern kann sich Schmutz aus dem Abwasser festsetzen, Verstopfungen sind die Folge.
  3. Gleitpaste verwenden: In der Regel braucht es zwei bis drei Steckversuche, um den optimalen Rohrverlauf zu ermitteln. Bestreichen Sie die Rohrdichtungen aus Gummi mit Gleitpaste: Zum einen geht das Einstecken und Herausziehen leichter, zum anderen vermeiden Sie Risse und Beschädigungen der Gummierung.
  4. Scharfe Kurven meiden: Verwenden Sie lieber zwei Bögen mit Winkeln von 45 Grad anstelle eines 90-Grad-Bogens. Denn in scharfen Kurven bleibt tendenziell mehr Dreck liegen und setzt sich mit der Zeit fest: Verstopfungsgefahr. Das gilt auch für Eckverläufe.
  5. Schellen setzen bei waagerechtem Rohrverlauf: Vor und hinter jede Muffe/Rohrverbindung gehört eine Schelle gesetzt, sichern Sie jedes Knie ebenfalls mit zwei Schellen.
  6. Hinweis: Abstandsregel Schellen: Innendurchmesser des Rohres x 10, z.B. alle 40 cm bei Rohrleitungen DN 40.

  7. Schellen setzen bei senkrechtem Rohrverlauf: Befestigen Sie die Schelle unter dem Rohrwulst mit der Gummidichtung. Bei Leitungen aus mehreren Rohteilen gehört eine Schelle unter jede Rohrwulst. Gehen Sie auf „Nummer Sicher' und setzen Sie die Schellen in Abständen von einem Meter. Der größtmögliche Abstand beträgt zwei Meter.
  8. Zulauf- und Sammelrohre: Sammelrohre haben einen größeren Durchmesser als Zulaufrohre. Mit Reduzierstücken können Rohre in die nächsthöhere Größe überführt werden. Bei großen Differenzen benötigt man entsprechend mehrere Reduzierstücke.

Einfach: Abwasserrohre an Wänden entlang verlegen

Sie haben die ideale Steckverbindung für den Rohrverlauf ermittelt und die Schellen gesetzt, dann markieren Sie die erforderlichen Bohrungen. Arbeiten Sie mit stabilen Dübeln. Wer mit dieser erledigten Arbeit noch nicht ausgelastet ist, kann sich an die Verkleidung der Rohre wagen.

Sportlich: Abwasserrohre in die Wand legen -
Welche Wand eignet sich dafür?

  • Wände ohne tragende Funktion
  • Wände mit einer Stärke von 12 cm oder mehr.

Nach Zuschnitt und Test-Steckung der Rohrteile skizzieren Sie den Rohrverlauf an der Wand. Das Gefälle des Verlaufs sollte mindestens zwei Prozent betragen. Sägen Sie Schlitze in die Wand. Dazu eignet sich eine Handkreissäge mit Diamantscheibe oder ein Trennschleifer. Die Schlitze sollten ca. 1 cm größer angelegt sein als der Rohrdurchmesser selbst. Entfernen Sie die Zwischenräume mit einer Schlagbohrmaschine. Verlegen Sie die Rohre in der Wand. Mehrfache Probespülung - alles dicht? Erleichtern Sie sich das Verputzen mit einer Fertigmischung aus Gips oder Kalkzement.

Durch die Decke mit dem Rohr - nicht mit den Nerven

Darauf sollten Sie achten bei Durchbrüchen der Abwasserrohrleitung durch Wand oder Decke:

Bei Betondecken ist das die Bewehrung aus Stahl, bei Holzbalkendecken tragende Balken meiden.

Runden Durchbruch mittels Bohrkrone erzeugen: An diesen Durchbruch fixieren Sie ein größeres Rohrstück mit einer größeren DN als dem eigentlichen Abwasserrohr mit Mörtel oder Gips. Dadurch führen Sie die Abwasserleitung. Ein Spiel von mindestens einem Zentimeter (5 mm an jeder Seite) sollte zwischen Abwasserleitung und Futter/Rohrführung gegeben sein. Diesen Zwischenraum nicht mit Mörtel oder ähnlichem befüllen. Er ist notwendig wegen thermischer Ausdehnung des Rohrmaterials.

Wartungsmöglichkeit einbauen

Abwasserrohrleitungen transportieren Schmutz, auch bei optimaler Rohrführung sind Ablagerungen unvermeidlich. Sorgen Sie daher für Wartungsmöglichkeiten an leicht zugänglicher Stelle: Ein Abzweig mit abschraubbarem Deckel verschafft Ihnen Zugang, um das Rohr gelegentlich mit einer Spirale durchzuputzen. Besonders effizient ist solch ein Zugang zur Leitung vor der Überführung in das nächstgrößere Rohr. Je weiter sich dieser von der direkten Zuspeisung befindet, Waschbecken o.ä., desto besser.

Fazit: Mit zusammensteckbaren Formteilen und sorgfältigem Arbeiten, beginnend beim Zuschnitt, ist das Verlegen von Abwasserrohren auch von Heimwerkern zu bewerkstelligen. Ein weiterer Vorteil: Sie kennen den genauen Verlauf der Abwasserleitungen und können Wartungsmöglichkeiten einbauen, die Sie auch zukünftig unabhängig von fremder Hilfe macht.

Abwasserleitungen: Gefälle, Material und Durchmesser

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