Morgens Wasser trinken

Wasser ist seit Urzeiten das unentbehrlichste Element und die Basis des Lebens. Nicht umsonst beinhalten unzählige ayurvedische Texte dieses Element in seinen mannigfaltigsten Ausprägungen. Die positiven Einflüsse von Wasser auf das körperliche Wohlbefinden des Menschen sprechen für sich. Warum Sie laut der Lehre des Ayurveda warmes Wasser zu sich nehmen sollten, erfahren Sie hier.

Die Vorzüge & Eigenschaften von heißem Wasser

Dass Wasser für Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Bedeutung ist, wird man seit der Kindheit mit auf den Weg bekommen. Im Ayurveda spielt insbesondere die Menge und Temperatur eine zentrale Rolle.

Für eine erfolgreiche Reinigung Ihres Körpers mit Wasser empfiehlt die ayurvedische Lehre, das Wasser vor dem Trinken abzukochen. Außerdem können Gewürze und Kräuter für eine bessere Wirkung hinzugefügt werden und stärken Ihren Körper.

Gestärkte Vitalität durch warmes Wasser

Im Ayurveda wird heißes Wasser morgens getrunken, um mit mehr Schwung in den Tag zu starten. Ihre Müdigkeit wird verbannt und Ihre Lebensgeister erwachen, wodurch Sie sich umgehend fitter fühlen. Am besten integrieren Sie ein Glas warmes Wasser in Ihre ayurvedische Morgenroutine, um kraftvoll in den Tag zu starten.

Für einen intensiveren Geschmack können Sie das Wasser mit Gewürzen anreichern, um ein Ayurveda-Getränk für morgens zuzubereiten. Hierfür eignet sich zum Beispiel Kurkuma ideal oder Sie kochen sich einen ungesüßten Tee.

Die Wärme erzeugt nicht nur ein behagliches Gefühl in Ihnen, sondern gleicht auch den Flüssigkeitsverlust über Nacht aus. Dadurch wird Ihre gesamte Vitalität verbessert und Sie werden schnell feststellen, dass Ihre Haut strahlender wird.

Heißes Wasser zur Förderung einer gesunden Verdauung

Wasser spielt eine fundamentale Rolle für eine gesunde und robuste Verdauung. Zu wenig oder kalte Flüssigkeit schaden dem Verdauungsfeuer Agni und können es zum Erlöschen bringen. Ihr Körper benötigt zusätzlich sechs Stunden, um kaltes Wasser zu verdauen, während er für warmes Wasser nur eineinhalb Stunden braucht.

Heißes Wasser regt Agni demnach besonders an und fördert die Verdauung. So können abgelagerte Schlacken und Giftstoffe leichter aus Ihrem Körper transportiert werden. Das wirkt sich wiederum positiv auf Ihre Erholung aus und unterstützt die Reinigung Ihres Körpers.

Einfachere Gewichtsreduktion mit heißem Wasser

Heißes Wasser kann außerdem beim Abnehmen behilflich sein. Wenn Sie sich zwischen Mahlzeiten hungrig fühlen, haben Sie oft eigentlich nur Durst. Mit einem Glas warmem Wasser kann das Hungergefühl – das gar kein Hunger ist – beruhigt werden. Das heiße Wasser unterstützt zusätzlich die Entgiftung und Fettverbrennung, was bei der Ayurveda Diät erfreuliche Resultate erbringt.

Warmes Wasser trinken im Ayurveda

Durch das Abkochen des Wassers im Ayurveda werden Energien freigesetzt, welche in den Wassermolekülen gespeichert werden. Dadurch werden sie bei der Einnahme des Wassers unmittelbar an Ihren Körper weitergegeben. Diese Praktik wird seit Jahrhunderten in der ayurvedischen Medizin angewandt.

Zusätzlich wird das Wasser durch das lange Kochen aus chemischer Sicht dünnflüssiger. Dieses nun dünnflüssigere und kurzkettige, ayurvedische Wasser ist besser dazu in der Lage, wasserlösliche Schlacken und Rückstände des Stoffwechsels aus Ihrem Körper zu transportieren. 

Sämtliche Komponenten der Nahrung, die nicht in Energie umgewandelt werden können, verbleiben als Stoffwechselrückstände in Ihrem Körper. Im Ayurveda wird dann von Ama gesprochen, das aus ayurvedischer Sicht der Beginn jeder Krankheit ist. Ayurvedisches, warmes Wasser kann diese besser aus Ihrem Körper leiten. 

Das Wasser wird außerdem durch das Abkochen gereinigt und verändert seine Struktur. Kalk wird dabei beispielsweise kristallisiert und verdampft. Die Wärme hilft zusätzlich effektiver bei der Ausleitung von Stoffwechselrückständen im Verdauungstrakt. Auch das Verdauungsfeuer Agni wird durch das warme Ayurveda Wasser bei seiner Arbeit unterstützt. Im Anschluss fühlen Sie sich wohler und haben mehr Energie!

Mit heißem Wasser die Doshas ins Gleichgewicht bringen

Auch Ihr Konstitutionstyp spielt eine wesentliche Rolle bei der richtigen Aufnahme von Wasser. Abhängig von den drei Doshas sollten Sie Ihr Wasser unterschiedlich lange abkochen und mit verschiedenen Gewürzen anreichern. Welches Dosha bei Ihnen dominiert, können Sie im Dosha Test herausfinden.

Grundsätzlich wird Wasser im Ayurveda immer mindestens 10 Minuten lang abgekocht, wobei auch hier zwischen den einzelnen Doshas differenziert wird. 

• Vata-Typen sollten das Wasser 10 Minuten lang kochen lassen, bis es sich im Topf um ein Viertel reduziert hat. 
• Pitta-Menschen etwa 15 Minuten, bis ein Drittel verdampft ist. 
• Kapha-Menschen sollten das Wasser etwa 20 Minuten abkochen lassen, bis nur noch die Hälfte übrig ist.

Obwohl im Ayurveda warmes Wasser morgens pur getrunken werden sollte, können Sie je nach Konstitution die folgenden Kräuter und Gewürze beifügen. Dadurch erhält das warme Wasser Geschmack und Ihr Körper wird zusätzlich mit gesunden Nährstoffen versorgt. Die folgenden Zeitangaben beziehen sich auf bereits abgekochtes Wasser:

• Der Vata-Typ sollte eineinhalb Liter Wasser fünf Minuten lang kochen lassen. Anschließend werden drei Blätter Minze, &8533; Teelöffel Fenchelsamen und ¼ Teelöffel Eibischwurzel hinzugegeben. Das Wasser sollte nun über den Tag verteilt und lauwarm getrunken werden.

• Um Pitta zu beruhigen, werden zwei Liter Wasser für zwei Minuten gekocht. Anschließend werden ¼ Teelöffel Fenchelsamen, zwei Rosenknospen und eine Gewürznelke in das Wasser gegeben. Im Sommer kann das Wasser bei Raumtemperatur getrunken werden, im Winter etwas wärmer.

• Für den Ausgleich von Kapha wird ein Liter Wasser fünf Minuten lang gekocht. Danach kommen drei Basilikumblätter, zwei dünne Stücke frischer Ingwer, ¼ Teelöffel Kreuzkümmel sowie ½ Teelöffel Fenchel in das Wasser. Am besten wirkt es, wenn es heiß bis lauwarm über den Tag verteilt getrunken wird.

Die richtige Menge heißes Wasser trinken im Ayurveda

Bei der Frage nach der richtigen Menge an Wasser pro Tag müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden. Neben dem Alter und dem Wetter, der Ernährungsweise und der Arbeitsbelastung spielen auch der durchschnittliche Stress sowie Ihr Konstitutionstyp eine Rolle.

Grundsätzlich sind Pitta-Typen durstiger als Menschen mit Kapha-Merkmalen. Für alle Ayurveda-Typen gilt es aber, das Wasser am Morgen zuzubereiten und in einer Thermoskanne aufzubewahren. Über den Tag verteilt sollte nun etwa alle 30 Minuten etwas davon getrunken werden.

Während eine rege Wasserzufuhr tagsüber von Bedeutung ist, empfiehlt das Ayurveda während der Mahlzeiten eine geringe Mengereines Wasser. Die ayurvedische Küche ist bereits sehr reich an Gewürzen und Kräutern, was den Körper bei einer verstärkten Zufuhr möglicherweise überfordern könnte.

Je nach Mahlzeit wird pro Essen etwa eine Tasse Wasser empfohlen. Bei flüssigen Speisen wie Suppe oder Dhal-Gerichten reicht eine geringere Flüssigkeitsaufnahme. Bei trockenen Gerichten sollten Sie hingegen mit mehr Wasser kompensieren. Achten Sie am besten auf die Temperatur-Empfehlung des Wassers je nach Konstitution. Auf die Aufnahme von (eis-)kaltem Wasser sollten Sie hingegen verzichten, um Ihr Verdauungsfeuer nicht zu löschen.

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