Tinnitus Erkältung - Wie lange dauert es?
Tinnitus nach Erkältung: Verschwinden die Ohrgeräusche wieder?
Plötzliche Ohrgeräusche
Tinnitus nach Erkältung - klingen diese wieder ab?
Eine Erkältung ist lästig, im Allgemeinen aber unkompliziert. Falls dabei Ohrgeräusche auftreten, sollten Sie die Ursache präzise untersuchen lassen.
Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und Müdigkeit: Das sind die typischen Anzeichen einer Erkältung. Bei einem heftigen Verlauf wird sie manchmal von unangenehmen Ohrgeräuschen begleitet, die noch länger andauern. Woher sie kommen und wann Sie einen Arzt konsultieren sollten.
Eine Erkältung, auch grippaler Infekt genannt, klingt nach etwa sieben bis zehn Tagen oftmals von selbst wieder ab. So unangenehm Halsschmerzen, eine laufende Nase und Husten sein können: Mit Komplikationen müssen Erkältete normalerweise nicht rechnen. Gelegentlich verbleiben Beschwerden jedoch länger, beispielsweise zischende oder quietschende Ohrgeräusche.
"Sie können einseitig oder beidseitig auftreten und sind die Folge von veränderten Druckverhältnissen im Ohr, wie sie beispielsweise durch geschwollene Nasenschleimhäute und verstopfte Nasennebenhöhlen entstehen. Dann ist die Belüftung der Ohren über die Verbindung zwischen Rachenraum und Ohr beeinträchtigt", erläutert Dr. Michael E. Deeg, Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Doch auch, wenn die Ohrgeräusche verunsichern können: Um "echten" Tinnitus handelt es sich nicht, beruhigt der Experte.
Dr. Michael E. Deeg ist Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Pressesprecher des Deutschen Berufsverbands der Hals-Nasen-Ohrenärzte e. V.
Dementsprechend sind die - von den Betroffenen fälschlicherweise als Tinnitus eingestuften - erkältungsbedingten Ohrgeräusche ungefährlich und verschwinden, sobald die Erkältung abgeklungen ist und die Durchlüftung wieder funktioniert. Wenn zu den Geräuschen im Ohr weitere Beschwerden hinzukommen, sollten Sie jedoch achtsam werden. Durch die beeinträchtigte Durchlüftung entsteht ein feuchtwarmes, sauerstoffarmes Milieu, in dem sich nicht nur Erkältungsviren, sondern auch Bakterien vermehren, die eine eitrige Nasennebenhöhlenentzündung auslösen können.
Mögliche Anzeichen dafür wären eine verstopfte Nase, ein gelblich-grünes Sekret, Druckempfindlichkeit sowie Schmerzen im Bereich der Stirn, des Oberkiefers oder um die Augen herum. Bei der Neigung des Kopfes nach vorne werden die Schmerzen im Allgemeinen verstärkt.
"Abschwellende Nasentropfen und -sprays helfen in der Akutphase der Erkältung, die Nasenatmung und damit die Durchlüftung zu verbessern, und unterstützen das Abfließen des Sekrets. So lässt sich einer Vermehrung von Bakterien entgegenwirken", so Deeg. Auch das Risiko einer Mittelohrentzündung lässt sich senken, denn: Die Entzündung der Nasennebenhöhlen kann sich unter Umständen auf die Ohren ausweiten.
Laut dem Experten braucht es einige Zeit, bis sich die Schleimhäute nach einer Erkältung wieder erholt haben, gänzlich abgeschwollen sind und die Durchlüftung wieder funktioniert. Zwei bis drei Wochen könnte es dauern, bis das Zischen, Rauschen oder Quietschen im Ohr nicht mehr wahrnehmbar ist. Bei intensiven oder länger andauernden Ohrgeräuschen, Ohrenschmerzen oder anderen hartnäckigen Erkältungssymptomen sollten Betroffene zur Klärung einen HNO-Arzt konsultieren.