Ackerlandpreise im Fokus
Ein Trend, der seit etwa 1,5 Jahrzehnten zu beobachten ist, nämlich der deutliche Anstieg der Agrarlandpreise, setzt sich weiter fort. Laut den Informationen des Statistischen Bundesamtes sind die Preise für agrarwirtschaftliche Nutzflächen auch im Laufe des Jahres 2023 noch weiter nach oben geklettert. Im bundesweiten Durchschnitt mussten Käufer im Jahr 2023 etwa 33.400 Euro pro Hektar investieren, was laut dem neuen Situationsbericht des DBV einem Anstieg von 5 % gegenüber dem Vorjahr 2022 entspricht.
Im Jahr 2022 war sogar ein noch stärkerer Anstieg der Bodenpreise um 8 % im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Allerdings sind Vergleiche mit Kaufwerten vor dem Jahr 2021 nur bedingt möglich, da das Statistische Bundesamt die Kaufwertestatistik grundlegend überarbeitet hat.
Im früheren Gebiet der Bundesrepublik lag der durchschnittliche Kaufpreis für Agrarland im Jahr 2023 bei 49.800 Euro je Hektar, während er in den ostdeutschen Bundesländern bei 17.000 Euro je Hektar lag. Der Preisanstieg im Vergleich zum Vorjahr fiel im Westen etwas ausgeprägter aus als im Osten der Republik.
Mit einem Plus von 41 % sticht die Preissteigerung in Schleswig-Holstein besonders hervor. Dies ist hauptsächlich auf die Auswirkungen des Flächenbedarfs für die Schienenanbindung der Fehmarnbeltquerung sowie die Ansiedlung des Unternehmens Northvolt zurückzuführen. Auch in Thüringen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt war die Teuerung überdurchschnittlich hoch. Im Gegensatz dazu waren die Bodenpreise in Sachsen, dem Saarland und Baden-Württemberg rückläufig im Vergleich zum Vorjahr.
Flächenumsatz bei lediglich 0,4 % der gesamten Agrarfläche
Aus den vom Statistischen Bundesamt publizierten Zahlen geht hervor, dass im Jahr 2023 insgesamt 61.800 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche den Eigentümer wechselten. Dies entspricht einem Zuwachs von 4 % gegenüber dem Vorjahr. Bezogen auf die gesamte Agrarfläche in Deutschland macht die Verkaufsfläche weniger als 0,4 % aus.
Während die Verkaufsfläche im früheren Bundesgebiet im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr leicht um 2 % auf 30.800 Hektar anstieg, verzeichnete sie in den ostdeutschen Bundesländern mit 31.000 Hektar einen deutlichen Zuwachs von etwa 6 %.
Niedersachsen führte im Jahr 2023 die Liste der Bundesländer mit der höchsten Bodenmobilität an, wobei eine landwirtschaftliche Fläche von 10.700 Hektar verkauft wurde, gefolgt von Brandenburg mit 9.600 Hektar. Die durchschnittliche Fläche pro Veräußerungsfall lag mit 2,74 Hektar in Ostdeutschland wesentlich höher als im Westen Deutschlands mit 1,31 Hektar.
Erhebliche Unterschiede bei den Bodenpreisen
Je nach Qualität des Bodens, Art der Nutzung oder regionaler Lage gibt es beträchtliche Preisunterschiede beim Erwerb von Agrarflächen. Der relativ hohe Preisstand in Bayern (insbesondere in den Regierungsbezirken Niederbayern und Oberbayern mit 139.100 bzw. 131.100 Euro pro Hektar im Jahr 2023) und Nordrhein-Westfalen (insbesondere in den Regierungsbezirken Münster und Düsseldorf mit 129.300 bzw. 102.000 Euro pro Hektar) ist vor allem auf die hohe Nachfrage nach Bau-, Verkehrs- und Ausgleichsflächen gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz zurückzuführen.
In vielen Regionen tragen auch die Fördermöglichkeiten nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz, die Aktivitäten der Kommunen zur Sicherung von Boden sowie die Umnutzung landwirtschaftlicher Flächen für Naturschutzzwecke durch private Stiftungen, Fonds und spezialisierte Banken zu einer Verknappung auf dem Bodenmarkt bei.
Die niedrigsten durchschnittlichen Kaufwerte pro Hektar sind im Saarland (10.800 Euro), im Regierungsbezirk Dresden (11.600 Euro), in Brandenburg (12.500 Euro) sowie in den Regierungsbezirken Gießen und Trier (jeweils 12.600 Euro) zu finden. Danach folgen Thüringen (13.600 Euro) und die Regierungsbezirke Chemnitz (14.400 Euro), Kassel (15.500 Euro) und Koblenz (16.600 Euro). Für das Jahr 2023 ergibt sich bei den Verkäufen von Agrarland ein Gesamtumsatz in Höhe von 2,061 Milliarden Euro. Dies bedeutet eine Steigerung von 4 % gegenüber dem Vorjahr.
Beträchtliche Differenzen auch zwischen Acker- und Grünland
Es bestehen auch große Differenzen bei den Kaufpreisen zwischen Ackerland und Grünland. Im Durchschnitt aller Bundesländer erzielte Ackerland im Jahr 2023 einen Kaufpreis von 40.300 Euro pro Hektar (im Vergleich zum Vorjahr + 6 %). Mit einem Betrag von 24.900 Euro pro Hektar lag der durchschnittliche Kaufpreis für Grünland deutlich unter diesem Wert (im Vergleich zum Vorjahr - 1 %).
Nordrhein-Westfalen wies im Jahr 2023 mit 102.500 Euro pro Hektar die höchsten Ackerlandpreise auf, gefolgt von Bayern mit 85.500 Euro pro Hektar. Am preiswertesten war Ackerland im Saarland und in Brandenburg mit Werten von 12.200 bzw. 13.700 Euro pro Hektar. Die Unterschiede beim Erwerb von Grünland sind ähnlich groß.
Mehr Pacht- als Eigenflächen vorhanden
Von den mehr als 16,6 Millionen Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche in Deutschland sind gemäß den Ergebnissen der Agrarstrukturerhebung aus dem Jahr 2023 gut 60 % Pachtflächen, etwa 38 % selbst bewirtschaftete Eigenflächen und knapp 2 % Flächen, die den Nutzern unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden.
Im Vergleich zu den Zahlen von vor zehn Jahren (2013) haben sich die Flächenanteile nicht verändert. Aufgrund der historischen Entwicklung gibt es jedoch Differenzen zwischen dem früheren Bundesgebiet und den neuen Bundesländern.
Pachtflächenanteil steigt im Westen, sinkt im Osten
Während der Anteil gepachteter Flächen in Westdeutschland zwischen den Jahren 2013 und 2023 von knapp 55 auf 57 % anstieg, verringerte er sich in den ostdeutschen Bundesländern deutlich von 71 auf ungefähr 66 %. In den einzelnen Bundesländern variierte der Pachtflächenanteil im Jahr 2023 zwischen 52 % (Bayern) und 75 % (Thüringen).
Für kleinere Betriebe mit weniger als 20 Hektar ergab sich im Jahr 2023 ein Pachtanteil von 30 % an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche, bei mittleren Betrieben (50 bis 100 Hektar) waren es zuletzt 57 %, und bei größeren Betrieben mit beispielsweise über 500 Hektar sind 67 % der gesamten Fläche gepachtet.
Gute Böden, hohe Pachtpreise
Die Pachtpreise werden gleichzeitig von einer Vielzahl unterschiedlicher Faktoren beeinflusst. Für Böden mit überdurchschnittlichem Ertragspotenzial müssen vergleichsweise hohe Pachtpreise entrichtet werden. Daher liegen die Pachtentgelte beispielsweise im Bereich der Kölner Bucht, der Magdeburger Börde oder des Thüringer Beckens deutlich über dem durchschnittlichen Wert des jeweiligen Bundeslandes. Deutlich niedriger ist der Pachtpreis für Flächen mit leichten Böden und geringer Ertragsfähigkeit, wie beispielsweise in Südbrandenburg.
Dauerkulturflächen wesentlich teurer
Der Pachtpreis für Ackerland belief sich im Jahr 2023 in Deutschland auf durchschnittlich 407 Euro pro Hektar, während er bei Dauergrünland lediglich 212 Euro pro Hektar betrug. Hohe Pachtpreise werden für Flächen erzielt, die für den Wein- oder Obstanbau verwendet werden. Für Rebflächen wurde im Jahr 2023 durchschnittlich ein Pachtentgelt von 1.122 Euro pro Hektar entrichtet.
Auch die regionale Lage der landwirtschaftlichen Nutzflächen spielt bei der Festlegung der Pachtpreise eine bedeutende Rolle. In Regionen mit einer größeren Marktnähe oder in Gegenden mit einer hohen Konzentration von Veredlungsbetrieben werden oftmals höhere Pachten verlangt. Veredlungsbetriebe in Niedersachsen zahlten zum Beispiel im Jahr 2023 für Ackerland im Durchschnitt 866 Euro pro Hektar, bei Neuverpachtungen von Ackerland sogar 981 Euro pro Hektar.
Ebenfalls überdurchschnittlich hohe Pachtentgelte sind in Gebieten mit intensiver gärtnerischer Nutzung - wie zum Beispiel in der Nähe von Großstädten und deren Umland - zu beobachten. In den ostdeutschen Bundesländern ist das Niveau der Pachtpreise meist niedriger als in den westdeutschen, hat sich diesem jedoch in den letzten Jahren deutlich angenähert.
Starker Anstieg der Pachtpreise
Im Jahr 2023 belief sich der durchschnittliche Pachtpreis in der Bundesrepublik auf 357 Euro je Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche. Im Vergleich zum Jahr 2013 haben sich die Pachtpreise mehr als verdoppelt (+ 105 %). Bei Ackerland sind die Pachtentgelte um 111 % auf 407 Euro je Hektar stärker gestiegen als bei Dauergrünland mit einem Plus von 75 % auf 212 Euro je Hektar.
Nordrhein-Westfalen weist die höchsten Pachtpreise auf, das Saarland bildet das Schlusslicht
Die höchsten durchschnittlichen Pachtentgelte zahlen Landwirte im Westen und Norden der Republik. Spitzenreiter war im Jahr 2023 Nordrhein-Westfalen mit 659 Euro je Hektar Ackerland, dicht gefolgt von Niedersachsen (643 Euro je Hektar) und Schleswig-Holstein (571 Euro je Hektar).
Mit deutlichem Abstand am niedrigsten waren die Pachtentgelte für Ackerland im Saarland (116 Euro je Hektar). Aber auch Brandenburg lag mit 198 Euro je Hektar Ackerland deutlich unter dem bundesdeutschen Durchschnitt.
Die erwähnte Rangfolge der Pachtpreise spiegelt sich auch bei den Neuverpachtungen der letzten zwei Jahre wider: Nordrhein-Westfalen mit 781 Euro je Hektar, gefolgt von Niedersachsen mit 755 Euro. Schlusslicht im Vergleich der Bundesländer ist das Saarland mit 132 Euro je Hektar Ackerland. Aber auch Brandenburg (215 Euro je Hektar), Thüringen (257 Euro je Hektar) und Sachsen (260 Euro je Hektar) bleiben bei der Neuverpachtung deutlich hinter dem bundesweiten Durchschnitt (511 Euro je Hektar) zurück.
Pachtausgaben belaufen sich auf jährlich etwa 4,0 Milliarden Euro
Die Pachtausgaben der deutschen Landwirtschaft sind von 2,8 Milliarden Euro im Jahr 2013 auf 4,0 Milliarden Euro im Jahr 2023 gestiegen. Wenn die Eigentumsfläche der Landwirte mit dem kapitalisierten durchschnittlichen Pachtpreis multipliziert wird, ergibt sich ein Bodenkapitalstock der deutschen Landwirtschaft von 46,5 Milliarden Euro.
Der landwirtschaftliche Pachtmarkt ist vielfältigen Einflüssen unterworfen
Die jährlichen Pachtausgaben der Landwirte belaufen sich mit etwa 4,0 Milliarden Euro (im Jahr 2023) auf das 2,9-fache der Pachtzahlungen vor der Einführung der Direktzahlungen im Jahr 1992 (1,4 Milliarden Euro). Sie orientieren sich offensichtlich vor allem an den Renditen und sind damit auf eine verbesserte Bodenfruchtbarkeit, höhere Erlöserwartungen, Flächenknappheit durch Flächenverbrauch und Ausgleichsflächen sowie auf Notwendigkeiten zur Verwertung von Wirtschaftsdünger zurückzuführen.
Auch die Renditeerwartungen von Investoren, die nicht aus der Landwirtschaft stammen, dürften eine Rolle spielen. Der Einfluss landwirtschaftlicher „Direktzahlungen' und eine Weitergabe an die Verpächter der Flächen spielen im bundesweiten Durchschnitt jedoch offenbar nur eine nachrangige Rolle.
Die landwirtschaftlichen „Direktzahlungen' belaufen sich auf 4,4 Milliarden Euro (im Jahr 2023) und sind mittlerweile in hohem Maße an kostenintensive Auflagen für die Bewirtschaftung gebunden. Zudem sind sie im langfristigen Vergleich rückläufig. Der stetige Anstieg der Pacht- und Bodenpreise hat sich gegenläufig und unabhängig davon entwickelt. Von den 4,4 Milliarden Euro „Direktzahlungen' entfallen knapp 1,8 Milliarden Euro auf die Eigentumsflächen der Landbewirtschafter.
Ein Trend, der sich seit ungefähr eineinhalb Jahrzehnten abzeichnet und in dem Agrarlandpreise deutlich steigen, setzt sich unaufhaltsam fort. Die Preise für landwirtschaftliche Nutzflächen haben sich nach Aussage des Statistischen Bundesamtes auch im Laufe des Jahres 2023 weiter erhöht. Im bundesweiten Mittelwert mussten Käufer im Jahr 2023 rund 33.400 € pro Hektar zahlen, was einer Steigerung von 5 % gegenüber dem Jahr 2022 entspricht, wie der DBV im aktuellen Situationsbericht vermerkt.
Im Jahr 2022 stiegen die Bodenpreise im Vergleich zum Vorjahr sogar um 8 % an. Allerdings sind Vergleiche mit den Kaufwerten vor 2021 nur begrenzt möglich, da das Statistische Bundesamt die Kaufwertestatistik von Grund auf überarbeitet hat.
Im früheren Bundesgebiet belief sich der durchschnittliche Kaufpreis für Agrarland im Jahr 2023 auf 49.800 € pro Hektar, während er in Ostdeutschland 17.000 € pro Hektar betrug. Die Preissteigerung im Vergleich zum Vorjahr war im Westen etwas höher als im Osten.
Mit einem Plus von 41 % fällt die Preissteigerung in Schleswig-Holstein besonders ins Auge. Der Hauptgrund dafür sind die Auswirkungen des Flächenbedarfs für die Schienenanbindung der Fehmarnbeltquerung sowie die Ansiedlung von Northvolt. Auch in Thüringen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt war die Teuerung überdurchschnittlich. Im Gegensatz dazu waren die Bodenpreise in Sachsen, im Saarland und in Baden-Württemberg rückläufig im Vergleich zum Vorjahr.
Flächenumsatz bei nur 0,4 % der Agrarfläche
Wie aus den vom Statistischen Bundesamt publizierten Zahlen hervorgeht, wechselten im Jahr 2023 insgesamt 61.800 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche den Besitzer. Das entspricht einem Plus von 4 % gegenüber dem Vorjahr. Im Verhältnis zur gesamten Agrarfläche Deutschlands macht die Verkaufsfläche weniger als 0,4 % aus.
Während die Verkaufsfläche im früheren Bundesgebiet im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 2 % auf 30.800 Hektar leicht zunahm, stieg sie in Ostdeutschland mit 31.000 Hektar um beachtliche 6 % deutlich an.
Im Jahr 2023 lag Niedersachsen mit einer verkauften landwirtschaftlichen Fläche von 10.700 Hektar an der Spitze der Bodenmobilität, gefolgt von Brandenburg mit 9.600 Hektar. Mit 2,74 Hektar war die durchschnittliche Fläche pro Verkaufsfall in Ostdeutschland deutlich höher als im Westen mit 1,31 Hektar.
Stark differierende Bodenpreise sind zu beobachten
Je nach Bodengüte, Nutzungsart oder regionaler Lage gibt es beträchtliche Preisunterschiede beim Kauf von Agrarflächen. Für den relativ hohen Preisstand in Bayern (insbesondere in den Regierungsbezirken Nieder- und Oberbayern mit 139.100 bzw. 131.100 € je ha im Jahr 2023) und Nordrhein-Westfalen (insbesondere in den Regierungsbezirken Münster und Düsseldorf mit 129.300 und 102.000 € je ha) ist in erster Linie die starke Nachfrage nach Bebauungs-, Verkehrs- und Ausgleichsflächen gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz ausschlaggebend.
In vielen Regionen tragen auch die Fördermöglichkeiten nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz, die Aktivitäten der Kommunen zur Bodenbevorratung sowie die von privaten Stiftungen, Fonds und speziellen Banken betriebene Umnutzung landwirtschaftlicher Flächen für Naturschutzzwecke zu einer Knappheit am Bodenmarkt bei.
Die niedrigsten durchschnittlichen Kaufwerte je Hektar finden sich im Saarland (10.800 €), im Regierungsbezirk Dresden (11.600 €), in Brandenburg (12.500 €) und in den Regierungsbezirken Gießen und Trier (jeweils 12.600 €). Es folgen Thüringen (13.600 €) und die Regierungsbezirke Chemnitz (14.400 €), Kassel (15.500 €) und Koblenz (16.600 €). Für 2023 ergibt sich bei den Agrarlandverkäufen ein Gesamtumsatz von 2,061 Mrd. €. Das sind gegenüber dem Vorjahr 4 % mehr.
Große Unterschiede auch zwischen Ackerland und Grünland festzustellen
Es gibt auch große Kaufpreisunterschiede zwischen Ackerland und Grünland. Im Bundesdurchschnitt erzielte Ackerland im Jahr 2023 einen Kaufpreis von 40.300 € je Hektar (gegenüber Vorjahr + 6 %). Mit 24.900 € je Hektar lag der durchschnittliche Kaufpreis für Grünland deutlich darunter (gegenüber Vorjahr - 1 %).
Die höchsten Ackerlandpreise wurden 2023 in Nordrhein-Westfalen mit 102.500 € je Hektar und in Bayern mit 85.500 € je Hektar verzeichnet. Am günstigsten war das Ackerland im Saarland und in Brandenburg mit Werten von 12.200 bzw. 13.700 € je Hektar. Ähnlich groß sind die Unterschiede beim Kauf von Grünland.
Es gibt mehr Pacht- als Eigenflächen
Von den über 16,6 Mio. ha landwirtschaftlich genutzter Fläche Deutschlands sind nach den Ergebnissen der Agrarstrukturerhebung aus dem Jahr 2023 gut 60 % Pachtflächen, rund 38 % selbst bewirtschaftete Eigenflächen und knapp 2 % Flächen, die den Nutzenden unentgeltlich zur Nutzung überlassen werden.
Im Vergleich zum Stand von vor 10 Jahren (2013) sind die Flächenanteile unverändert geblieben. Aufgrund der historischen Entwicklung gibt es allerdings Unterschiede zwischen dem früheren Bundesgebiet und Ostdeutschland.
Pachtflächenanteil steigt im Westen, geht im Osten hingegen zurück
Während der Anteil gepachteter Flächen in Westdeutschland zwischen 2013 und 2023 von knapp 55 auf 57 % anstieg, verringerte er sich in Ostdeutschland spürbar von 71 auf rund 66 %. In den einzelnen Bundesländern variierte der Pachtflächenanteil im Jahr 2023 zwischen 52 % (Bayern) und 75 % (Thüringen).
Für kleinere Betriebe mit weniger als 20 ha ergab sich 2023 ein Pachtanteil von 30 % an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche, bei mittleren Betrieben (50 bis 100 ha) waren es zuletzt 57 % und bei größeren Betrieben mit z. B. über 500 ha sind 67 % der gesamten Fläche gepachtet.
Guter Boden, entsprechend hohe Pachtpreise
Pachtpreise werden gleichzeitig von einer Vielzahl verschiedener Faktoren beeinflusst. Für Böden mit überdurchschnittlichem Ertragspotenzial müssen vergleichsweise hohe Pachtpreise bezahlt werden. Deshalb liegen die Pachtentgelte beispielsweise im Bereich der Kölner Bucht, der Magdeburger Börde oder des Thüringer Beckens deutlich über dem Durchschnittswert des jeweiligen Bundeslandes. Deutlich niedriger ist der Pachtpreis für Flächen mit leichten Böden und geringer Ertragsfähigkeit, wie beispielsweise in Südbrandenburg.
Dauerkulturflächen sind deutlich teurer
Der Pachtpreis für Ackerland lag 2023 in Deutschland bei durchschnittlich 407 € je Hektar, während er bei Dauergrünland nur 212 € je Hektar betrug. Hohe Pachtpreise werden für Flächen erzielt, die für den Wein- oder Obstanbau genutzt werden. Für Rebflächen wurde 2023 durchschnittlich ein Pachtentgelt von 1.122 € je Hektar entrichtet.
Auch die regionale Lage der landwirtschaftlichen Flächen spielt bei der Pachtpreisfindung eine wesentliche Rolle. In marktnäheren Regionen oder in Gegenden mit einer Konzentration an Veredlungsbetrieben werden häufig höhere Pachten gezahlt. Veredlungsbetriebe in Niedersachsen z. B. zahlten 2023 für Ackerland durchschnittlich 866 € je Hektar, bei Neupachten von Ackerland sogar 981 € je Hektar.
Ebenfalls überdurchschnittlich hohe Pachtentgelte sind in Gebieten mit intensiver gärtnerischer Nutzung - wie z. B. in der Nähe von Großstädten und ihrem Umland - zu verzeichnen. In den ostdeutschen Bundesländern ist das Pachtpreisniveau meist niedriger als in den westdeutschen, näherte sich diesem in den letzten Jahren allerdings deutlich an.
Kräftiger Anstieg der Pachtpreise ist zu verzeichnen
Im Jahr 2023 betrug der durchschnittliche Pachtpreis in Deutschland 357 € je Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche. Im Vergleich zum Jahr 2013 haben sich die Pachtpreise mehr als verdoppelt (+ 105 %). Bei Ackerland sind die Pachtentgelte um 111 % auf 407 € je Hektar stärker gestiegen als bei Dauergrünland mit plus 75 % auf 212 € je Hektar.
Die höchsten Pachtpreise werden in Nordrhein-Westfalen gezahlt, Schlusslicht ist das Saarland
Die höchsten durchschnittlichen Pachtentgelte zahlen Landwirte im Westen und Norden Deutschlands. Spitzenreiter mit 659 € je Hektar Ackerland war im Jahr 2023 Nordrhein-Westfalen, knapp gefolgt von Niedersachsen (643 € je ha) und dann Schleswig-Holstein (571 € je ha).
Mit Abstand am geringsten waren die Pachtentgelte für Ackerland im Saarland (116 € je ha). Aber auch Brandenburg lag mit 198 € je Hektar Ackerland deutlich unter dem bundesdeutschen Durchschnitt.
Die genannte Rangfolge der Pachtpreise zeigt sich auch bei den Neupachten der letzten 2 Jahre: Nordrhein-Westfalen mit 781 € je Hektar, gefolgt von Niedersachsen mit 755 €. Schlusslicht im Bundesländervergleich ist das Saarland mit 132 € je Hektar Ackerland. Aber auch Brandenburg (215 € je ha), Thüringen (257 € je ha) und Sachsen (260 € je ha) bleiben bei der Neupacht deutlich hinter dem Bundesdurchschnitt (511 € je ha) zurück.
Die Pachtausgaben belaufen sich auf jährlich etwa 4,0 Mrd. €
Die Pachtausgaben der deutschen Landwirtschaft sind von 2,8 Mrd. € im Jahr 2013 auf 4,0 Mrd. € im Jahr 2023 gestiegen. Wenn man die Eigentumsfläche der Landwirte mit dem kapitalisierten durchschnittlichen Pachtpreis multipliziert, ergibt sich ein Bodenkapitalstock der deutschen Landwirtschaft von 46,5 Mrd. €.
Der landwirtschaftliche Pachtmarkt unterliegt vielfältigen Einflüssen
Die jährlichen Pachtausgaben der Landwirte betragen mit rund 4,0 Mrd. € (im Jahr 2023) das 2,9-fache der Pachtzahlungen vor Einführung der Direktzahlungen im Jahr 1992 (1,4 Mrd. €). Sie orientieren sich offensichtlich in erster Linie an den Renditen und sind damit auf eine verbesserte Bodenfruchtbarkeit, höhere Erlöserwartungen, Flächenknappheit durch Flächenverbrauch und Ausgleichsflächen sowie auf die Notwendigkeit zur Verwertung von Wirtschaftsdüngern zurückzuführen.
Auch die Renditeerwartungen von außerlandwirtschaftlichen Investoren dürften eine Rolle spielen. Der Einfluss landwirtschaftlicher „Direktzahlungen' und deren „Durchreichen' an die Verpächter der Flächen spielen dagegen im Bundesdurchschnitt offensichtlich nur eine untergeordnete Rolle.
Die landwirtschaftlichen „Direktzahlungen' belaufen sich auf 4,4 Mrd. € (im Jahr 2023) und sind mittlerweile in hohem Maße an kostenträchtige Bewirtschaftungsauflagen geknüpft. Zudem sind sie im langjährigen Vergleich rückläufig. Der stete Anstieg der Pacht- und Bodenpreise hat sich gegenläufig und unabhängig davon entwickelt. Von den 4,4 Mrd. € „Direktzahlungen' entfallen knapp 1,8 Mrd. € auf die Eigentumsflächen der Landbewirtschafter.
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