Mottenfraß an Seide verhindern
Wie Pullover, Jacken usw. in der "Sommerpause" nicht zum Schmaus für Insekten werden.
In der Vergangenheit wurden Strickjacken, Jacken und Tücher aus Wolle im Frühjahr zusammen mit Mottenkugeln in Kisten oder Kleiderschränke gelegt. Die chemischen Mittel zur Mottenabwehr verströmten nicht nur einen unangenehmen Naphthalingeruch, sondern waren darüber hinaus auch noch gesundheitsschädlich. Aber Kleidung aus tierischen Textilfasern ungeschützt über einen längeren Zeitraum im Dunklen aufzubewahren, kann im nächsten Herbst zu einem unerfreulichen Erwachen führen: Fraßstellen. Jene sind nicht nur bei kostspieliger Schurwolle, Merinowolle oder Alpakawolle wirklich lästig. Übrigens sind die Übeltäter nicht die Motten selbst, sondern deren Maden. Ebenso kann der Nachkomme von Teppichkäfern für die Beschädigungen verantwortlich zeichnen.
Vor der Lagerung reinigen
Wolltextilien sollte man für gewöhnlich nicht allzu oft reinigen, stattdessen besser auslüften lassen. Vor der Einlagerung im Sommer gilt diese Ratschlag allerdings keinesfalls. Denn Motten fühlen sich von getragener Bekleidung oder gebrauchten Wolldecken in besonderem Maße angezogen. Um das sensible Gewebe zu schonen, verfügen Waschmaschinen über Wollwaschprogramme, die mit gemäßigten Temperaturen und geringer Schleuderzahl arbeiten. Für tierische Naturtextilien wie Wolle und Seide sollte man zudem spezielle Wollwaschmittel zur Anwendung bringen.
Luftundurchlässig einpacken
Die frisch gewaschenen und vollkommen getrockneten Kleidungsstücke aus Wolle, Seide oder Daunen lassen sich in luftdicht verschließbaren Vakuumbeuteln aus etwas stärkerer Kunststofffolie vor gefräßigen Motten- und Käferlarven geschützt verstauen. Hingegen ist die Kleidung mit Papier, Pappkarton oder Textilbeuteln nicht genügend geschützt.
Motten und Käfer vertreiben
Manche Kleidungsstücke, beispielsweise Funktionskleidung aus Wolle, werden ganzjährig angezogen und infolgedessen nicht weggepackt. In diesem Fall lassen sich Motten und Käfer nach Angaben des Umweltbundesamtes durch pflanzliche Aromen wie z.B. Lorbeerblätter, Lavendel, Nelken, Zedernholz, Pfefferminze, Patchouli oder Thuja (ätherisches Öl des Lebensbaums) abwehren. Duftsäckchen müssen ungefähr alle drei Monate erneuert und Zedernholzklötzchen regelmäßig neu angeschliffen werden, sodass ihre Wirkung nicht nachlässt. Einen hundertprozentigen Schutz bieten solche Mittel jedoch nicht und bei bereits vorhandenem Befall sind sie nutzlos. Menschen mit Allergien gegen Duftstoffe können zusätzlich auch auf jene ätherischen Öle allergisch reagieren.
Befall erkennen und agieren
Mottenlarven verursachen viele winzige Löcher in Strickwaren oder Gewebe, während Teppichkäferlarven eher größere Löcher hervorrufen. Nicht selten sind auch die Maden oder deren Hüllen erkennbar. Klebefallen mit Sexuallockstoffen (Pheromonen) können als Kontrolle dienen, ob unwillkommene Besucher eingezogen sind. Sie locken ausschließlich die männlichen Motten und Käfer an. Bei Befall den Kleiderschrank ausleeren, die Kleidung reinigen und möglichst in der Sonne trocknen lassen, da Sonnenlicht die Larven und Eier austrocknet bzw. abtötet. Im Anschluss die Schrankoberflächen mit Essigwasser auswischen. Ritzen und weitere schwer zugängliche Stellen können bei hitzebeständigen Materialien mithilfe eines Haartrockners erhitzt werden. Achtung, der Haartrockner darf hierbei nicht überhitzen!
Experten hinzuziehen
Bei starkem oder hartnäckigem Befall sind Fachleute gefragt. Denn chemische Insektenvernichtungsmittel wie Pyrethroide sollten aus Gründen des Gesundheitsschutzes nicht von Laien eingesetzt werden. Vertrauenswürdige Anbieter zur Schädlingsbekämpfung findet man beim Verein zur Förderung ökologischer Schädlingsbekämpfung e.V. oder dem Deutschen Schädlingsbekämpfer-Verband e.V.
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