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Nasse Fenster am Rand

Beschlagene Fensterfronten:
5 Ratschläge, die tatsächlich Wirkung zeigen

Beschlagene Glasflächen oder sogar Kondenswasser am inneren Fensterflügel beeinträchtigen zahlreiche Bewohner und Eigentümer in der frostigen Jahreszeit - ungeachtet von Belüftung und Beheizung. Wie entsteht überhaupt Kondenswasser an den Glasflächen? Welche Maßnahmen können ergriffen werden und wie lässt sich die Problematik nachhaltig verhindern? Unsere Redakteurin Anne Weißbach hat diesbezüglich eigene Erfahrungen gesammelt.

Heizkosten-Check: Energieverbrauch im Vergleich und Einsparungspotenziale

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Wenn ich am Morgen nach dem Erwachen einen Blick durch meine Glasflächen werfen möchte, dann erblicke ich meist zunächst gar nichts. Denn an der Fensterscheibe haben sich von der Innenseite zahlreiche winzige Wassertröpfchen abgelagert, welche die Sicht verdecken. An einigen frostigen Tagen ist die gesamte Fläche bedeckt, während sich an anderen Tagen lediglich ein schmaler Wasserstreifen am unteren Rand der inneren Scheibe ansammelt. Woher stammt dieses Wasser? Es kondensiert aus der Luftfeuchtigkeit - in der warmen Raumluft gespeicherte Feuchtigkeit wird an der kühlen Fensterscheibe flüssig, die Fenster 'schwitzen' von innen.

Bei sehr tiefen Außentemperaturen kann es vorkommen, dass das Schlafzimmerfenster am Morgen derart aussieht.

Morgendlicher Fensterschmuck: Beschlagene Scheiben

Als jemand, der auf Energieeffizienz achtet, bin ich mir natürlich bewusst, dass auch während des Winters eine angemessene Lüftung unerlässlich ist, um die Feuchtigkeit nach außen zu leiten und ein behagliches Raumklima (zwischen 40 und 65 % relativer Feuchtigkeit) zu gewährleisten: Einmal alle vier bis fünf Stunden für jeweils fünf bis zehn Minuten Stoßlüften. Andernfalls droht die Gefahr von Schimmelbildung.

Doch Hand aufs Herz: Wenn ich den ganzen Tag außer Haus bin, belüfte ich meine Wohnung ungefähr zweimal täglich, morgens und abends - dabei öffne ich im besten Fall sämtliche Fenster, um für einen Durchzug zu sorgen, der den effizientesten Luftaustausch bei Fensterlüftung ermöglicht. Zwischendurch sorge ich für Frischluft in einzelnen Räumen, beispielsweise in der Küche nach dem Kochen, im Arbeitszimmer, um die Denkkraft mit frischem Sauerstoff zu versorgen, oder wenn Gäste zu Besuch sind.

Dennoch scheint dies gegen das Kondenswasser, das morgens die Scheiben hinunterrinnt, keine Abhilfe zu schaffen. Lüfte ich immer noch zu wenig? Liegt es am Gebäude selbst? Oder atme ich schlichtweg zu viel?

Warum beschlagen Fenster - selbst bei Stoßlüften und Heizwärme?

Die Entstehung von Kondenswasser ist zunächst ein vollkommen normaler Vorgang, für den es mehrere Ursaridchen gibt:

  1. Typischerweise stellt die Fensterscheibe einen der kältesten Punkte der Gebäudehülle dar, eine klassische "thermische Brücke" (korrekterweise als Wärmebrücke bezeichnet). Dies trifft auch auf Neubauten mit modernen Isolierglasfenstern mit doppel- oder dreifacher Verglasung zu, jedoch sind gerade in älteren Gebäuden oder bei älteren Fenstern die Scheiben im Winter derart kühl, dass die Raumluft an ihnen kondensiert.
  2. Im Verlauf des Tages und der Nacht reichert sich in den Innenräumen Luftfeuchtigkeit an, sei es durch Kochen, Duschen oder einfaches Atmen. Pro erwachsener Person beträgt dies ungefähr 1 bis 2 Liter täglich. Für Haustiere wie Hunde oder Katzen kann man ähnliche Mengen annehmen, und auch Zimmerpflanzen tragen zur Feuchtigkeitszunahme bei.
  3. Bei kalten Oberflächen der Fenster und warmer Heizungsluft kondensiert die vorhandene Feuchtigkeit. Ohne zu tief in die physikalischen Zusammenhänge einzudringen, lässt sich vereinfacht sagen: Je niedriger die Temperatur der Fensterscheibe ist, desto mehr Feuchtigkeit kondensiert. Aus diesem Grund tritt Kondensat vorrangig im Winter auf, wenn die Außentemperaturen merklich tiefer liegen.

Tritt also gelegentlich Kondenswasser am Fenster auf, sollte dies nicht sofort als Warnsignal gewertet werden, sondern kann auch als Indiz für einen geselligen Abend gedeutet werden. Tritt dieses Phänomen jedoch wiederholt auf, deutet es auf einen mangelhaften thermischen Zustand des Gebäudes oder auf inkorrektes Heizen und Lüften hin. In jedem Fall ist es ratsam, das entstehende Wasser regelmäßig zu entfernen, um eine Ausbreitung von Schimmel von den Silikonfugen auf die gesamten Fensterflächen zu verhindern.

Kondenswasser am Fenster - was bewirkt wirklich Abhilfe?

Unterschreitet die nächtliche Außentemperatur die Null-Grad-Marke, stehe ich am nächsten Morgen vor dem Fenster, wische das Kondenswasser weg und gerate dabei selbst ins Schwitzen. Gibt es keine Möglichkeit, das Kondenswasser am Fenster gänzlich zu unterbinden?

Meine Antwort lautet leider weiterhin: Heizen und Lüften! Als Mieterin kann ich die baulichen Gegebenheiten nur bedingt beeinflussen - Hausbesitzerinnen verfügen hier über weitaus effektivere Optionen:

Kondenswasser am Fenster vermeiden - Ratschläge für Immobilieneigentümerinnen

1. Neue Fensterinstallationen:

Manchmal ist der Austausch der Fenster unerlässlich, um thermische Brücken im Gebäude zu beseitigen. Mit modernen Dreischeiben-Wärmedämmgläsern kann die Heizwärme nahezu vollständig im Innenbereich gehalten werden, was zudem zu einer Reduzierung der Heizkosten führt! Aber nicht vergessen: Je dichter die Fenster sind, desto geringer ist die indirekte Raumbelüftung.

2. Kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL):

Wenn die Möglichkeit besteht, ist die Installation einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung die beste Wahl. Die Vorteile gegenüber dem manuellen Lüften durch das Fenster sind offensichtlich:

  • kontinuierlich und bedarfsgerecht
  • keine Bauschäden oder Schimmelbefall durch Feuchtigkeit
  • kein Zeitaufwand bei erhöhtem Wohnkomfort
  • besonders energieeffizient durch Wärmerückgewinnung

Unser Rat

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Kondenswasser am Fenster vermeiden - Ratschläge für Mieterinnen

Leider kann ich weder eine Lüftungsanlage nachrüsten noch neue Fenster einbauen lassen. Für alle, die sich in einer ähnlichen Lage befinden, existieren neben dem Lüften noch einige praktische Sofortmaßnahmen, um die Kondenswasserbildung an den Fenstern zu reduzieren und die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung besser zu steuern:

  1. Luftentfeuchter sind Geräte, die der Luft überschüssige Feuchtigkeit entziehen. Sie sind in diversen Ausführungen für unterschiedliche Anwendungsbereiche erhältlich. Viele Modelle funktionieren elektrisch, doch es gibt auch Entfeuchter mit Granulat, das die Feuchtigkeit absorbiert.
  2. Diesen Trick können Sie auch ohne spezielle Geräte nutzen: Salz, Katzenstreu, Pflanzengranulat oder andere feuchtigkeitsbindende Substanzen können beispielsweise in einer Socke auf dem Fensterbrett dazu beitragen, überschüssige Feuchtigkeit aus der Luft aufzunehmen.
  3. Fensterheizungen, die man von Autos kennt, erfüllen in Innenräumen denselben Zweck: Durch die gezielte Erwärmung bleiben die Fenster trocken, und Kondensation sowie Schimmelbildung werden verhindert. Ob dies tatsächlich effizient ist, bleibt jedoch eine separate Frage, da diese Zusatzheizungen Strom verbrauchen.

Ist das Vorgehen immer ratsam?

Nur weil die Fenster nicht mehr beschlagen, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass die überschüssige Luftfeuchtigkeit kein Problem mehr darstellt. Durch Fensterheizungen oder auch neue Fenster im Altbau kann sich das Problem der Kondensation lediglich verlagern, beispielsweise an kühlere Wandbereiche. Dort bleibt die Feuchtigkeit oft unbemerkt im Vergleich zum Fenster und kann somit zu Schimmelbildung und Feuchtigkeitsschäden führen. Da sind beschlagene Fensterscheiben und das tägliche Abwischen doch die bessere Alternative! Am besten besprechen Sie solche Fragen mit einem Fachmann, etwa im Rahmen einer Energieberatung.

Luftfeuchtigkeit regulieren und beschlagenen Fenstern vorbeugen

Einige zusätzliche Empfehlungen helfen darüber hinaus dabei, die Innenraumluftfeuchtigkeit so zu regulieren, dass es gar nicht erst zu beschlagenen Fenstern kommt:

  • Bemühen Sie sich um eine möglichst gleichmäßige Innentemperatur, um Kondensatbildung zu vermeiden.
  • Unbenutzte Räume sollten Sie leicht erwärmen und täglich einmal durchlüften.
  • Wenn in verschiedenen Räumen unterschiedliche Temperaturen herrschen, halten Sie die Türen möglichst geschlossen.
  • Hygrometer können nützlich sein, um die korrekte Luftfeuchtigkeit im Auge zu behalten: Werte zwischen 40 und 60 Prozent sorgen für ein angenehmes Raumklima. Je wärmer die Luft ist, desto mehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen.
  • Und vergessen Sie nicht, auch vor dem Zubettgehen nochmals kurz zu lüften.

Diese Ratschläge unterstützen somit die Regulierung des Raumklimas innerhalb der Wohnung oder des Hauses. Einige dieser Maßnahmen kann ich bei mir zu Hause nicht umsetzen - dies würde zumindest erklären, warum sich an meinen Scheiben so viel Kondensat ansammelt.

Doch weshalb sind meine Fenster innen derart stark beschlagen?

  1. Die Fenster verfügen über eine veraltete Isolierverglasung, was dazu führt, dass sie deutlich kälter als die Raumluft sind, und dies resultiert in Kondensation.
  2. Neben zwei Personen leben auch zwei Katzen im Haushalt, welche ebenfalls zur Luftfeuchtigkeit beitragen.
  3. Aufgrund der Katzen werden die Türen innerhalb der Wohnung nicht geschlossen gehalten, wodurch sich die Feuchtigkeit ungehindert überall verteilen kann.
  4. Durch die unterschiedliche Nutzung der Räume variieren die Temperaturen in den einzelnen Zimmern teilweise erheblich.
Heizen und Lüften helfen nach wie vor am effektivsten gegen beschlagene Fenster und Kondenswasser.

Und welche Schlussfolgerung ergibt sich nun für mich und meine beschlagenen Fenster? Wahrscheinlich, dass ich weiterhin lüften, heizen und wischen werde, insbesondere wenn die Außentemperaturen sehr niedrig sind. Eine Fensterheizung kommt für mich nicht infrage, aber den Trick mit dem feuchtigkeitsbindenden Granulat werde ich als ergänzende Maßnahme zum Lüften ausprobieren. Sollte dies keine ausreichende Wirkung zeigen, werde ich mich wohl nach einem elektrischen Luftentfeuchter umsehen.

Über die Autorin

Anne Weißbach

Seit dem Jahr 2020 verfasst Anne Weißbach Beiträge für co2online und erweitert kontinuierlich ihre Expertise im Bereich Energiesparen: Dies reicht vom Wassersparen über Stromspartipps im Eigenheim bis hin zum Thema Heizen als aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Darüber hinaus interessiert sie sich dafür, wie unser individueller ökologischer Fußabdruck zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen kann.

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