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Die Rolle der BG Bau für das Malerhandwerk

Einleitung

Innerhalb Deutschlands existieren annähernd vierzigtausend Maler- und Lackiererunternehmen, die ungefähr zweihunderttausend Arbeitskräfte beschäftigen. Ein Großteil dieser Betriebe wird mehrheitlich durch Kleinunternehmen repräsentiert, deren durchschnittliche Belegschaftsstärke typischerweise weniger als sieben Angestellte umfasst. Parallel hierzu vergrößert sich die Menge der eingesetzten chemischen Arbeitsmaterialien auch innerhalb des Maler- und Lackierergewerbes fortwährend. Produkte wie Lacke, Verdünner, Abbeizer sowie Epoxid- und Polyurethanharze repräsentieren bloß eine kleine Auswahl aus dem breiten Sortiment von Stoffen, welche von den Maler- und Lackiererprofis bearbeitet werden.

Zur Produktion dieser Waren gelangen des Öfteren risikobehaftete Substanzen zum Einsatz, deren Anwendung selbst in der Zukunft nicht restlos entbehrlich sein wird. Die Handhabung von Materialien zum Be- und Entschichten macht es daher unabdingbar, äußerst vorsichtig vorzugehen, um jedwede Risiken für die menschliche Gesundheit sowie für die Umwelt wirksam zu unterbinden.

Die vollständige Implementierung aller Bestimmungen des Gefahrstoffrechtes kann den einzelnen Unternehmen wohl nicht allein überlassen werden, da dies aus eigener Kraft nur schwer zu bewältigen ist. Demzufolge werden branchenübergreifende Hilfestellungen zwingend, um die tatsächliche Durchsetzung der Gefahrstoffbestimmungen entweder aktiv zu begünstigen oder diese überhaupt erst ins Werk zu setzen.

Aus diesem Grund wurde von der für das Maler- und Lackierergewerbe verantwortlichen Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) ein entscheidendes Beratungsinstrument, nämlich GISBAU – das Gefahrstoff-Informationssystem der BG Bau –, ins Leben gerufen, welches den Betrieben im Umgang mit Gefahrstoffen eine maßgebliche Hilfestellung zukommen lässt. GISBAU generiert detaillierte Auskünfte über bauchemische Erzeugnisse, wobei sämtliche arbeitsrelevante Gesichtspunkte – darunter Gesundheitsrisiken, alternative Produkte, zulässige Höchstmengen und präventive Maßnahmen – eingehend behandelt werden.

Zum Nutzen des Maler- und Lackiererhandwerks ist gemeinsam mit dem Hauptverband Farbe Gestaltung Bautenschutz, der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt sowie dem Verband der deutschen Lackindustrie ein branchenweites Regelwerk – der sogenannte Produkt-Code für Farben und Lacke – konzipiert worden. Als Hauptbestandteil dieses Klassifizierungssystems dient die Konzipierung einer gut handhabbaren Menge von Produktgruppen-Informationen, denen die spezifisch am Einsatzort genutzten Produkte kategorisiert werden.

Der etablierte Produkt-Code bietet die Möglichkeit, umfangreiche Informationen über zahlreiche Be- und Entschichtungsstoffe zu gewinnen, ohne die Notwendigkeit, jede einzelne Substanz separat evaluieren zu müssen. Für alle zum Einsatz kommenden Erzeugnisse müssen in der Zukunft keine separaten Auskünfte mehr – beispielsweise in Form von Betriebsanleitungen entsprechend des Paragraphen Vierzehn der Gefahrstoffverordnung – vorliegen. Befinden sich Produkte in einer bestimmten Kategorie, können die erforderlichen Informationen direkt über die zugehörige Produktgruppe bezogen werden.

Diese Publikation ist speziell für den Betriebsinhaber oder sonstige befugte Akteure innerhalb des Maler- und Lackiererbetriebs konzipiert, welche für den Arbeits- und Gesundheitsschutz zuständig sind. Es ist das Ziel, einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheitsvorsorge der Maler- und Lackiererfachkräfte zu erbringen, und es wird inständig gehofft, dass diese eine umfassende Resonanz erfährt.