Fachbereich Ernährungsmedizin am Standort rechts der Isar
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Die Diversität unserer Nahrungsmittel und die Essgewohnheiten der Bevölkerung haben sich in den zurückliegenden Dekaden maßgeblich gewandelt, bedingt durch innovative Verfahren in der Lebensmittelproduktion und ein verändertes Konsumentenverhalten. Prof. Dr. Hans Hauner widmet sich ausgewählten dieser Entwicklungen vertieft.
Verfasst von: Andrea Roth
Stand der Aktualisierung: 24. März 2024
Insbesondere eine zunehmende Anzahl junger Menschen schenkt in den vergangenen Jahren verstärkt einem gesundheitsbewussten Essverhalten Aufmerksamkeit. In diesem Zusammenhang existieren zahlreiche Ernährungstendenzen, welche nicht nur das Interesse an Ernährungsfragen, sondern ebenso andere Motive, wie beispielsweise die Selbstdarstellung der Konsumenten, aufgreifen. Eine kritische Betrachtung dieser Entwicklungen offenbart, dass viele der Aussagen und Versprechen für „mehr Gesundheit' aus wissenschaftlicher Sicht nicht haltbar sind. Zudem gesellt sich das Paradoxon, dass Konsumenten zwar „natürliche' und „gesunde' Nahrungsmittel bevorzugen, sich bei ihrer Kaufentscheidung jedoch vorwiegend an Geschmack und Preis orientieren. Es wird ebenfalls erörtert, inwiefern ernährungsphysiologisch ausgewogene und zugleich wohlschmeckende Lebensmittel konzipiert und mittels leicht verständlicher Kennzeichnungen auf der Verpackung der Allgemeinheit vermittelt werden können, um so die gesunde Wahl zu erleichtern.
Persönlicher Werdegang
Seit 2003 leitet Professor Hauner das Else Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernährungsmedizin, welches Einrichtungen am TUM-Klinikum rechts der Isar und am Wissenschaftszentrum Weihenstephan unterhält. Sein wissenschaftlicher Fokus gilt der Erforschung chronischer Erkrankungen, die durch die Ernährung beeinflusst werden, darunter Adipositas (Fettleibigkeit) und Typ 2 Diabetes. Des Weiteren widmet er sich eingehend der Thematik der Ernährung während der Schwangerschaft und der fötalen Programmierung, der funktionalen Genomik von Risikogenen für Adipositas und Typ 2 Diabetes sowie der Bedeutung der Ernährung bei Krebserkrankungen.
Prof. Hauner absolvierte sein Humanmedizinstudium an der Universität Regensburg sowie der TU München. Im Anschluss an seine wissenschaftliche Qualifizierung am Lehrstuhl für Biochemie, Mikrobiologie und Genetik der Universität Regensburg, verfolgte er an der Universität Ulm eine fachärztliche Weiterbildung zum Internisten mit einer Spezialisierung auf Endokrinologie und Diabetologie. Daraufhin war er als führender Oberarzt in der Klinischen Abteilung des Deutschen Diabetes Zentrums an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf tätig. Im Jahre 2003 erfolgte seine Berufung auf die neu eingerichtete Professur für Ernährungsmedizin an der TUM. Seit 2003 ist Prof. Hauner Mitglied der Leopoldina, der Nationalen Akademie der Wissenschaften. Von 2008 bis 2015 bekleidete er die Sprecherfunktion des vom BMBF geförderten Kompetenznetzwerks Adipositas, und seit 2015 agiert er als Koordinator und Sprecher des ebenfalls vom BMBF unterstützten Kompetenzclusters der Ernährungsforschung enable.