Beziehung zwischen Vater und Tochter bei narzisstischer Persönlichkeitsstörung
Töchter von Vätern mit narzisstischen Zügen
Töchtern, deren Väter an Narzissmus leiden, wird eine psychotherapeutische Begleitung dringend angeraten, da ihnen ansonsten das Zusammenleben mit dem Vater immens erschwert wird. Zunächst ist es jedoch unerlässlich, die narzisstische Störung des Vaters zu erkennen. Dies ist keine leichte Aufgabe, doch lassen sich die Merkmale des Vaters relativ zügig identifizieren.
Wenn er sich bemüht, seine Tochter durchgehend verbal herabzusetzen, stets die richtige Antwort zu wissen oder aus heiterem Himmel und ohne ersichtlichen Grund verbal auszubrechen, können dies Indizien für eine narzisstische Erkrankung des Vaters sein. Ein offenes Gespräch mit ihm darüber wird voraussichtlich wenig bis gar keine Veränderung bewirken. Die problematische Vater-Tochter-Dynamik kann allein durch professionelle psychologische Unterstützung verbessert werden.
Wie kann sich eine Tochter vor den Auswirkungen schützen?
Das Leben an der Seite eines Vaters mit narzisstischen Tendenzen gestaltet sich äußerst herausfordernd. Eine charakteristische Eigenschaft dieser Störung ist das Ausnutzen anderer Menschen, und auch vor den eigenen Töchtern wird nicht Halt gemacht. Jede Tochter sehnt sich nach Anerkennung von ihren Eltern, etwas, das einem narzisstischen Vater jedoch schlichtweg unmöglich ist. Er ist dazu unfähig, da er selbst ständig um die Anerkennung anderer buhlt und überzeugt ist, stets die überlegene Person zu sein.
Die narzisstische Persönlichkeitsstörung, kurz NPS, manifestiert sich unverkennbar durch einen Mangel an Empathievermögen sowie durch das fortwährende Verlangen nach Lob und Bestätigung von Dritten. Im Grunde genommen kehrt sich die typische Vater-Tochter-Rolle um.
Normalerweise obliegt es einem Vater, seine Tochter zu loben und ihr Wertschätzung entgegenzubringen, doch all diese positiven Zuwendungen erwartet der Vater von seiner Tochter. Er benötigt es zwingend, im Rampenlicht zu stehen und die Bestätigung zu erhalten, dass er der herausragendste Mensch auf Erden ist.
Dies erschwert die Situation für die Töchter erheblich und beeinträchtigt im Grunde die gesamte familiäre Harmonie. Konflikte sind daher nahezu an der Tagesordnung, zumal auch der Umgang mit der Unberechenbarkeit eine große Herausforderung darstellt.
Die gestörte Regulierung des Selbstwertgefühls stellt die primäre Ursache für die Entwicklung einer NPS dar. Ein Vater mit narzisstischen Zügen verfügt über eine verzerrte Selbstwahrnehmung und hat Schwierigkeiten, sich in die Gefühlswelt anderer Personen einzufühlen, falls dies überhaupt möglich ist. Er versteht nicht, was seine Töchter an seinem Verhalten stört, da er doch der Ansicht ist, der bestmögliche Vater zu sein. Die Außenwirkung weicht von dieser Selbstwahrnehmung meist stark ab.
Welche Unterarten des Narzissmus existieren?
Grundsätzlich lassen sich drei Hauptuntertypen des Narzissmus identifizieren. Hierzu zählen einerseits der grandios-maligne Narzisst, zum anderen der fragile Narzisst und schließlich der high-functioning oder exhibitionistische Narzisst.
Der grandiose oder auch maligne Narzisst zeichnet sich durch ein überaus egoistisches Verhalten aus und nimmt keinerlei Rücksicht auf das Wohlbefinden anderer. Er schreckt nicht einmal davor zurück, sie aktiv zu manipulieren. Er erachtet sich selbst als überlegen und kommuniziert dies unaufhörlich.
Der fragile Narzisst konstruiert eine Art Schutzmechanismus. Einerseits hält er sich für überaus bedeutend, andererseits spürt er hinter dieser Fassade eine tiefe Angst und Einsamkeit. Sobald dieses gut kontrollierte Gefühl der Minderwertigkeit aufkommt, kann es zu unkontrollierbaren Wutausbrüchen und Jähzorn führen. Bei einem high-functioning Narzissten handelt es sich um Individuen, die schlichtweg von ihrer eigenen Großartigkeit und ihrem besonderen Wesen überzeugt sind.
Gibt es wirksame therapeutische Ansätze?
Die Möglichkeit, den Narzissmus des Vaters durch eine Therapie zu beeinflussen, ist nahezu ausgeschlossen. Es handelt sich hierbei um eine Erkrankung, die als unheilbar gilt. Ein Narzisst, in diesem spezifischen Fall der Vater, gestattet üblicherweise keine therapeutische Intervention. Er meint, grundsätzlich alles besser zu wissen, und selbst ein erfahrener Therapeut hat Schwierigkeiten, hier erfolgreich dagegen anzukommen.
Seine Behandlung wird nicht akzeptiert. Eine denkbare Option ist selbstverständlich, dass Töchter von narzisstischen Vätern frühzeitig eine therapeutische Unterstützung in Anspruch nehmen, um den Umgang mit dieser herausfordernden Situation zu erlernen. Der Therapeut unterstützt diese Töchter dabei, ihren Alltag angenehmer zu gestalten und ihnen zu helfen, alltägliche Herausforderungen im familiären Umfeld besser zu bewältigen.