Fritzbox vpn android
VPN-Einrichtung unter Android - so gelingt es
Schnell auf Ihre Heimgeräte zugreifen oder im Internet anonym surfen - ein virtuelles privates Netzwerk (VPN) ermöglicht beides. Wir zeigen Ihnen, wie Sie VPN auf Ihrem Android-Smartphone einrichten.
Unterschiedliche VPN-Zwecke
Grundsätzlich dient VPN verschiedenen Zwecken: Die Verbindung zu einem entfernten Netzwerk (z.B. Heimnetzwerk oder Firmen-LAN) oder die Anonymisierung beim Surfen im Internet. (Für beide Fälle gibt es verschiedene Ansätze.)
Für den Zugang zum Heimnetzwerk benötigen Sie keine App. Die Android-Einstellungen reichen aus, vorausgesetzt ein VPN-Server läuft auf Ihrer Fritzbox. Mit dieser verbreiteten Router-Marke ist dies unkompliziert realisierbar. So greifen Sie von Ihrem Smartphone aus auf Ihr Heimnetzwerk zu und können, als ob Sie direkt vor Ort wären, arbeiten, auf Medienserver zugreifen, Smart-Home-Geräte steuern oder im Internet surfen. Alle Daten werden über Ihre Fritzbox geleitet, sodass der Webseitenbetreiber nicht Ihre Smartphone-IP, sondern die IP-Adresse Ihrer Fritzbox sieht. Ein echter Schutz der eigenen Identität beim Surfen ist dadurch jedoch nicht gegeben.
Für eine Verbindung zu einem externen VPN-Server ist eine App notwendig. Hier gibt es kostenpflichtige und kostenlose Lösungen. Ein kostenloser Dienst ist für sporadische Anonymisierung ausreichend. Kommerzielle Anbieter bieten jedoch erweiterte Funktionen, wie Auswahl von IP-Adressen aus bestimmten Ländern oder höhere Bandbreiten gegen Entgelt. Wir zeigen Ihnen die Einrichtung einer kostenlosen VPN-Verbindung mit Riseup VPN mit einem Klick.
Zugriff auf das Heimnetzwerk
Hinweis: Die FritzBox-VPN-Funktion ist ab Android 11 nicht mehr nutzbar. In diesem Fall verwenden Sie bitte eine alternative VPN-Lösung.
Die Einrichtung einer VPN-Verbindung unter Android ist denkbar einfach, aber einige Fehlerquellen können auftreten. Zunächst ist die VPN-Funktion auf Ihrer Fritzbox zu aktivieren. Ein ausführlicher Artikel zur Einrichtung finden Sie hier. Eine Zusammenfassung folgt hier:
VPN auf der Fritzbox aktivieren:
- Erstellen Sie einen Benutzer unter "System/Fritzbox-Benutzer".
- Ermöglichen Sie diesem Benutzer "Zugang auch aus dem Internet erlaubt" und "VPN-Zugriff".
- Aktivieren Sie ein MyFritz-Konto unter "Internet/Myfritz-Konto", um eine Adresse der Form 123abc.myfritz.net zu erhalten, die immer zu Ihrem Router führt.
- Legen Sie unter "Internet/Freigaben/VPN" eine neue VPN-Verbindung für diesen Benutzer an.
- Speichern Sie die VPN-Zugangsdaten. Sie sind auch später unter "System/Fritzbox-Benutzer/Benutzer bearbeiten/VPN-Einstellungen anzeigen" abrufbar.
Der letzte Schritt ist entscheidend: Es öffnet sich ein Fenster mit allen für die Android-VPN-Verbindung notwendigen Daten.
Öffnen Sie auf Ihrem Android-Gerät die VPN-Einstellungen (z.B. über Einstellungen/Mehr/VPN) und wählen Sie "VPN hinzufügen". Tragen Sie die Daten der Fritzbox ein:
Name: Ihr VPN-Name
Typ: IPSec Xauth PSK
Server-Adresse: 123abc.myfritz.net
IPSec Identifier: Benutzername Ihres Fritzbox-Benutzers
IPSec Pre-Shared Key: Kryptografische Zeichenfolge
Detaillierte Erklärungen sind unnötig. Wichtig: Achten Sie insbesondere beim Pre-Shared Key auf Korrektheit, da er für die Verbindung von Fritzbox und Android-Gerät unverzichtbar ist. Dieser Schlüssel besteht aus vielen Zeichen und kann im Android-Eingabefeld nicht direkt angezeigt werden.
Speichern Sie die Verbindung. Verbinden Sie sich in der Android-VPN-Übersicht mit Ihrem neuen Eintrag und geben Sie Ihren Benutzernamen (IPSec Identifier) und Ihr Passwort ein. Nach kurzer Zeit sollte die Verbindung hergestellt sein. Ein Schlüssel-Symbol wird in der Statusleiste angezeigt.
Drei Tipps zur Fehlerbehebung: Ersetzen Sie gegebenenfalls das MyFritz-Konto durch die direkte IP-Adresse Ihres Routers (z.B. 87.20.20.20). Haben Sie alle Daten überprüft? Ruhen Sie sich aus, bevor Sie weitere Maßnahmen ergreifen. Testen Sie die Verbindung nicht, wenn sich Ihr Android-Gerät im selben Netzwerk wie die Fritzbox befindet. Deaktivieren Sie gegebenenfalls das WLAN auf Ihrem Android-Gerät, um die Verbindung über die Mobilfunkdaten zu testen.
Anonymes Surfen
Riseup.net bietet anonymisierte Kommunikationsmöglichkeiten und ist ein aktives, eher linksgerichtetes Projekt, das über Spenden finanziert wird. Obwohl kommerzielle Anbieter ähnliche Versprechen abgeben, ist die Zuverlässigkeit einer solchen anonym sichergestellten Kommunikation hier wahrscheinlich höher. RiseupVPN, noch als Beta eingestuft, bietet eine zuverlässige und performante VPN-Lösung. RiseupVPN ist eine vorkonfigurierte Version des VPN-Clients Bitmask.
Installieren Sie RiseupVPN über Google Play oder F-Droid. Starten Sie die App, indem Sie auf den einzigen Button "Einschalten" tippen. In der Regel stellt die App die VPN-Verbindung nach wenigen Sekunden her. Das Schlüsselsymbol in der Statuszeile bestätigt die Verbindung.
RiseupVPN nutzt vermutlich einen Server in den Niederlanden. Das Umgehen von Ländersperren kann dadurch erschwert sein. Alternativ lässt sich Orbot installieren. Orbot nutzt das Tor-Netzwerk. Orbot kann einen VPN-Modus für das gesamte Android-Gerät bereitstellen. Vorteile: Auswahl eines Landes für die Identität; Zugriff auf das Darknet. Nachteile: Tor ist tendenziell langsamer als herkömmliche VPN-Lösungen.
Kommerzielle Anbieter bieten in der Regel ähnliche Apps mit vorkonfigurierten Einstellungen.
(anka)