Optimale Temperatur im Kühlgerät

Kühlschränke oder auch Gefrierkombinationen stellen aktuell die einzigen Haushaltsgeräte dar, welche pausenlos, also durchgehend das gesamte Jahr hindurch, im Einsatz sind. Allerdings hat sich die Energieeffizienz dieser Apparate im Verlauf der zurückliegenden zwei Dekaden signifikant verbessert: Heutige Kühlgeräte beanspruchen bis zu drei Viertel (fünfundsiebzig Prozent) weniger Elektrizität als vergleichbare Fabrikate von vor zwei Jahrzehnten.
Dennoch können Energiekosten und finanzielle Mittel eingespart werden, wenn man die Vorgehensweise korrekt umsetzt. Zahlreiche Haushalte stellen die Temperatur nämlich geringer ein, als es eigentlich geboten wäre - was sich bei einer jährlichen Laufzeit von dreihundertfünfundsechzig Tagen beträchtlich aufaddiert.

Seit dem Jahr 2021 (zweitausendeinundzwanzig) ist die Klasse A den energiesparendsten Geräten vorbehalten, während der Buchstabe G die stromintensivsten Apparate ausweist. Erzeugnisse, die ehemals der A+++-Kategorie zugeordnet waren, finden sich heutzutage vermehrt in den Kategorien B, C oder D wieder.

„Jeder Celsiusgrad, um den das Gerät zu tief eingestellt ist, resultiert in einer Steigerung des Energieverbrauchs um fünf Prozent', erklärt Norbert Endres, der Energieberater der Verbraucherzentrale Bayern. Das akkumuliert sich durchaus erheblich.

Seitens der Europäischen Union wird auf dem Energielabel für Kühlgeräte eine Einstellung von fünf Grad Celsius angeraten. Nichtsdestotrotz betrachtet man hierzulande diese fünf Grad Celsius im Allgemeinen als zu gering (demnach als zu kalt). „Eine Temperatur von acht Grad Celsius wird als die passende Kühlschranktemperatur für den mittleren Sektor des Kühlbereichs nahegelegt', so Energieexperte Endres. Diese Gradzahl ist sowohl für die Aufbewahrung der Nahrungsmittel als auch für die Sauberkeit im Kühlschrank vollkommen adäquat.

Obwohl eine Vielzahl an Kühlgeräten bereits über eine integrierte Anzeige verfügt, trifft diese nicht notwendigerweise für den mittleren Abschnitt des Kühlbereichs zu. Maßgeblich ist stets auch die genaue Position, an der der Messfühler angebracht ist. Der Energieberater der Verbraucherzentrale Bayern, Norbert Endres, schlägt vor, ein Thermometer anzuschaffen und es für einen Temperaturcheck in die Mitte des Kühlschranks zu platzieren: „Dabei sollte es sich um ein Flüssigkeitsthermometer handeln, das eine korrekte Skala bis in den Gefrierbereich aufweist. Es sollte fähig sein, Temperaturen bis zu minus zwanzig Grad Celsius zu erfassen. Die Kosten hierfür belaufen sich auf wenige Euro.' Solche Hilfsmittel sind in jedem Baumarkt käuflich zu erwerben.

Ein solches Thermometer ermöglicht Ihnen, direkt im Anschluss auch die Temperatur im Gefrierbereich zu kontrollieren. Eine Einstellung von minus 18 (achtzehn) Grad Celsius wird hierfür nahegelegt.

• Sobald sich Eisschichten im Kühlgerät bilden, reduziert sich dessen Effizienz und der Energieverbrauch steigt an. Ein regelmäßiges Abtauen ist daher vorteilhaft für die gesamte Energiebilanz Ihres Kühlschranks.
• Eine niedrigere Umgebungstemperatur bewirkt, dass das Gerät weniger Leistung aufwenden muss, um im Inneren die nötige Kühlung aufrechtzuerhalten. Es empfiehlt sich am besten, Gefrierschränke oder Truhen in Kellerräumen zu platzieren.
• In einer Küche ist die Lufttemperatur durch Koch-, Brat- oder Backvorgänge erwartungsgemäß stets etwas erhöht. Aus diesem Grund sollte das Kühlgerät weder direkt neben einem Backofen oder Heizkörper stehen noch direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein.
• Ein gut gefüllter Kühlschrank ist energetisch überlegener als ein weitgehend leerer: Ein voll beladenes Kühlgerät vermag die Temperatur besser zu halten. Dies hängt schlichtweg damit zusammen, dass ein leeres Gerät lediglich kalte Luft beherbergt, welche beim Öffnen der Gerätetür entweicht, woraufhin die neu eindringende, wärmere Luft erst wieder auf Kühltemperatur gebracht werden muss. Sind hingegen Speisen im Kühlschrank, speichern diese die Kälte und kühlen den Apparat aktiv mit.
• Bevor Sie Essensreste oder sonstige warme Inhalte in das Kühlgerät geben, sollten diese zunächst auf Raumtemperatur abkühlen. Denn je wärmer die eingeführte Nahrung ist, desto mehr Energie (sprich: elektrischer Strom) muss der Kühlschrank aufwenden, um diese auf die Zieltemperatur von acht Grad Celsius herunterzukühlen.
• Je kürzer die Kühlschranktür geöffnet bleibt, desto geringer fallen der Temperaturverlust und damit die Kosten für die erneute Wiederherstellung der korrekten Kühltemperatur aus.
• Das allmähliche Auftauen von Gefriergut im Kühlschrank trägt dazu bei, die innere Temperatur zu reduzieren.

Entdecken Sie hier zusätzliche Hinweise, wie Sie bei Wäschetrocknern, Kühlgeräten, Heizungen und Ähnlichem effektiver wirtschaften - nämlich durch das Einsparen von Energie.

Haben Sie vielleicht ebenfalls eine Frage aus Ihrem täglichen Leben, die Sie uns stellen möchten? Wir würden uns freuen, wenn Sie diese uns als Sprachbotschaft unter +49 151 19589000 zukommen lassen - oder sie schlichtweg hier als Anmerkung hinterlassen.

Hier lässt sich der komplette Podcast zu dieser Thematik anhören:

https://www.ardaudiothek.de/episode/besser-leben-der-bayern-1-nachhaltigkeitspodcast/wie-viel-grad-sind-optimal/bayern-1/89291098/

Der Podcast „Besser leben. Der BAYERN 1 Nachhaltigkeitspodcast'

Ist das Eco-Programm Ihrer Geschirrspülmaschine tatsächlich ökologisch, auch wenn es sich über Stunden erstreckt? Sind Biokunststofftüten im Biomüllcontainer zulässig? Falls Sie auch eine ähnliche Frage aus Ihrem Lebensalltag beschäftigt, freuen wir uns über Ihre Mitteilung.

Dieser Beitrag wurde ursprünglich bereits im Jahr 2021 veröffentlicht und seither auf den neuesten Stand gebracht.